Die Heiligengeistschule Lüneburg bewegt sich in einem vielfältigen Spannungsfeld ─ zwischen Vergangenheit und Zukunft, aber auch zwischen schwierigen sozialen und räumlichen Verhältnissen einerseits und einem bemerkenswerten kulturellen Reichtum andererseits.
Einst, 1816, war sie die erste allgemeine Volksschule Lüneburgs, zugänglich für alle Kinder, auch nichtbürgerliche. Lange schon gilt die schlanke Nadel des Dachreiters der ehemaligen Kapelle des Hospitals zum Großen Heiligen Geist in Lüneburg als Symbol für Sozialarbeit und Bildung. Heute spiegelt die Heiligengeistschule mit ihren Schülerinnen und Schülern verschiedenster Herkunft die immensen Herausforderungen der globalisierten Welt im Kleinen.
Überdies gilt es, in Sprachheilklassen Kinder mit Sprachentwicklungsverzögerungen so zu unterstützen, dass sie sich in konventionelle Klassen integrieren können. Und zugleich gehört die Schule dem Kooperationsverbund Hochbegabung an.
Auch auf der architektonischen Ebene zeigt sich das besagte Spannungsfeld: Einerseits ist man in einem traditionsreichen, denkmalgeschützten Gebäude mitten in der Altstadt untergebracht. Andererseits aber hat man mit akuter Raumnot und anderen baulichen Defiziten zu kämpfen, die die Lernprozesse spürbar beeinträchtigen.
Charakteristisch für die Heiligengeistschule scheint zu sein: Trotz aller skizzierten Spannungen, Schwierigkeiten, auch Konflikte, gelingt hier immer wieder ein konstruktives Miteinander.
Damit verfügt die Schule über ein soziales und kulturelles Kapital, das unverzichtbar ist für die Zukunftsfähigkeit unserer globalisierten Welt. Gleichwohl werden diese Ressourcen tendenziell weder innerhalb der Schule selbst noch von außen angemessen wahrgenommen, gewürdigt und gepflegt.
Hier setzt die Wachsende Skulptur Heiligengeistschule Lüneburg an.