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Ergebnisse der ersten Werkphase

Am 26. Februar 2010 stellte George Steinmann in der Heiligengeistschule das Ergebnis seiner Arbeit vor: Es sind Vorschläge für zwei skulpturale Interventionen.


George Steinmann: Nach all meinen Recherchen vom Dachstock über die Klassenräume und den Schulhof bis hin zum Nebengebäude bin ich zu dem Schluss gelangt: Die Schule hat, ausgehend von ihrer Geschichte und ihrem Standort, grundsätzlich eine gute Energie. Aber in Bezug auf die architektonische und räumliche Situation besteht großer Handlungsbedarf. Der  Energiefluss muss reaktiviert werden.
Um mit den gesellschaftlichen Anforderungen Schritt halten zu können, müssen die Bedingungen für die Lehrkräfte und somit auch für die Kinder verbessert werden. Es braucht mehr Platz zum Arbeiten, aber ebenso nötig sind Zonen, wo die Lehrkräfte zu sich kommen und neue Kräfte sammeln können. 
Ich schlage deshalb 2 Interventionen vor, die sich der Wechselwirkung von Raum, Ästhetik und Bildung widmen.
 
Intervention 1 ist die Sanierung des Rektoratflurs im Hauptgebäude, die zum Teil auch eine Umnutzung beinhaltet. Dazu gehören ein Raum der Stille für die Lehrkräfte sowie ein multifunktioneller Raum, einerseits nutzbar als Lehrerwerkstatt, andererseits als "Forum Bildung für nachhaltige Entwicklung". Die neue Innenraumgestaltung fördert ein kreatives Lernumfeld.  

Intervention 2 betrifft das Nebengebäude. Das dazu gehörende kleine, einstöckige Anhängsel erscheint im Kontext der schulischen Bedürfnisse unmotiviert. Ich schlage deshalb an dieser Stelle einen zweistöckigen Erweiterungsbau vor. Damit gewinnt die Schule zwei neue Räume à je 85 qm. Ergänzend wäre der Dachstock so zu bauen, dass er von den Lehrkräften oder als Lager genutzt werden kann. Die Nutzung des Erdgeschosses ist multifunktional konzipiert, nicht zuletzt als alternativer Standort für ein „Forum Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Der multi-funktionelle Aspekt öffnet die Schule für andere Schulen in Lüneburg, aber auch weit darüber hinaus. 

 

 

 

Skulpturale Intervention 1

Sanierung Rektoratsflur
•  Sanierung Eingang und Treppe Seite Heiligengeiststrasse, Entfernen der Wandkacheln.

•  Sanierung des Flurs (Boden, Wände, Schränke, Licht),
Holzboden vorzugsweise ganzer Rektoratsflur, mindestens jedoch ab Eingang Heiligengeistsstrasse. Entfernen der Wandkacheln. 
 
•  Sanierung des Lehrerzimmers, Herz der Schule,
Bodenbelag, Wände, Heizkörper, Fenster, Mobiliar.

•  Sanierung der Toiletten für die Lehrkräfte Damen / Herren,
Boden, Wände, Decken, Licht, Sanitäre Anlagen.

•  Sanierung und Neugestaltung Raum 2.15 / 2.16 (Boden, Wände, Decken, Fenster, Licht, Lüftung), Neue Nutzung als Raum der Stille (Ort der Kontemplation) für die Lehrkräfte.
Eventuell mit Poesie Bibliothek.

•  Sanierung Raum Nr. 2.17, Keimzelle für zukunftsfähige Bildung, Boden, Wände, Decken, Fenster, Licht, Sonnenschutz, Lüftung, Mobiliar.
Neue Nutzung als Lehrerwerkstatt und als "Forum Bildung für nachhaltige Entwicklung". Bibliothek zum Thema "Bildung für nachhaltige Entwicklung".

Revitalisierung der Räume
Das Lehrerzimmer, der Raum der Stille, die Lehrerwerkstatt ("das Forum Bildung für nachhaltige Entwicklung") sowie der Flur und die Toiletten werden während des Sanierungsprozesses mittels pflanzlicher Urtinkturen potenziert und dadurch in Schwingung versetzt, respektive "informiert". Als Informationsträger dienen die Baumaterialien.

Die renovierten Räumlichkeiten sind Raum und Resonanzkörper zugleich. Die Resonanz, welche die Räumlichkeiten in Schwingung versetzt, hat pharmakologisches Potenzial.

 
Skulpturale Intervention 2 

Ergänzungsbau Nebengebäude
•  Neubau von 2 Räumen à je 85 qm (EG, OG), inkl. Toilette und Garderobe.
1 Raum multifunktionelle Nutzung: Klassenzimmer, Musikzimmer, Sitzungen.

•  Ausbau des Dachstocks als zusätzlicher Raum für die Lehrkräfte im Nebengebäude.

•  Der multifunktionelle Raum ist nutzbar als Standort für das "Forum Bildung für nachhaltige Entwicklung".

•  Bauen für eine 2000 Watt-Gesellschaft
Der Ergänzungsbau ist Indikator für eine zukunftsfähige Bauweise. Dieses Bekenntnis beinhaltet mehr als Energiesparen beim Bauen, das Gebäude präsentiert den neuesten Stand nachhaltigen Bauens. Auf die Praxis bezogen heißt das:                                                            
•  Energetischer und ökologischer Vorbildcharakter.
Niedrigenergiestandard. Energieeffizienz und Energienutzung vor Ort. 
•  Verwendung ökologisch produzierter und möglichst recyclelbarer Baustoffe ohne Schadstoffe. Dadurch wird eine Raumatmosphäre geschaffen, die exemplarisch den Anforderungen einer zukunftsfähigen Bildungsstätte gerecht wird.

Im Wissen um die denkmalpflegerische Bedeutung des Gebäudes wird die Bautradition in Lüneburg aufgenommen, zugleich aber auch transformiert: Die größeren Fenster schaffen besseres Licht, mehr Transparenz und ermöglichen einen neuen Rhythmus, auch im symbolischen Sinne.

Das Gebäude nachhaltig zu gestalten erfordert ein Höchstmaß an künstlerischer und architektonischer Verantwortung. Transdisziplinäre Teamarbeit ist deshalb schon in der frühen Planungsphase erforderlich.

Perimeter Areal Heiligengeistschule

Energetische Zeichnung Areal Heiligengeistschule

Intervention 1 und 2

Tischinstallation zur Schlußpräsentation

Tischinstallation zur Schlußpräsentation

Grundriss Intervention 1 Hauptgebäude

Grundriss Intervention 1 (Detail)

Aufnahmen des Modells Intervention 1

Modell Intervention 1, Innenansicht des Rektoratsflures

 

 

 

 


3-D Bild mit Neubau, Ansicht vom Schulhof

3-D Bild mit Neubau, Ansicht vom Schulhof

3-D Bild mit Neubau, Ansicht von der Ritterstrasse

3-D Bild mit Neubau, Ansicht von der Ritterstrasse

Aufnahmen des Modells Intervention 2